Mitten in unseren Pfingstferien fanden die diesjährigen Deutschen Meisterschaften in der U14w statt. Diese einmalige Chance wollten wir uns trotz geplanter Urlaube nicht entgehen lassen. Alles wurde umgebucht und jede Spielerin reiste mit ihren Eltern und Geschwister an. Sogar unsere ehemalige Co-Trainerin Viki kam einfach nach Berlin um uns zu unterstützen.
Am Samstagnachmittag stand das Halbfinale gegen Alba Berlin an. „Sind das DIE Albas?“ haben uns manche wirklich gefragt. Ja! Die Stimmung in der Mannschaft war super, denn wir hatten eigentlich nichts zu verlieren. Alba war sehr gut informiert und machte es unserem Teamkaptain von Beginn an unfassbar schwer. Mindestens zwei Spielerinnen pressten ab dem Einwurf, in der Nähe der Dreierlinie kam dann meist eine Dritte hinzu. Dafür hatten die anderen Teammitglieder viele Freiräume, die aber nur in ein bis zwei Fällen genutzt werden konnten. Den Meisten fehlte dann doch die Erfahrung und die Nervosität war schlichtweg zu groß. Trotz einer herausragenden Verteidigung schafften wir es aber mit nur vier Punkten Rückstand in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte wurde die eh schon körperlich überlegene gegnerische Mannschaft gefühlt noch größer. Riesige, athletische Mädchen holten einen Offense-Rebound nach dem anderen und wir konnten nur zusehen bis der Ball seinen Weg in den Korb fand. Der Rückstand wuchs. Im letzten Viertel haben wir uns wieder etwas gefangen, aber das Spiel war nicht mehr umzudrehen. Alba Berlin hatte das Halbfinale verdient gewonnen.
Am Sonntag ging es nun im kleinen Finale um den dritten Platz. Der Gegner war BASS Berlin. Wir hatten uns fest vorgenommen, dieses Spiel zu gewinnen und starteten gut. Nach dem ersten Viertel stand es unentschieden. Jeden Freiraum, der sich auftat, haben wir in der nächsten Periode zum Punkten genutzt. Erneut verteidigten wir unglaublich stark. Wir schafften viele Turnover und die Rebounds unter unserem Korb waren meistens bei uns, so dass wir in der Halbzeit einen Vorsprung von 27:19 herausgespielt hatten. Da wir nicht so breit aufgestellt sind wie die anderen Teams und wenig wechseln konnten, kam nun die harte ausdauernde Phase. Aus dem Albaspiel hatten wir gelernt und spielten dieses Mal viel ruhiger. Wir ließen den Ball laufen bis die Chance zum Korb da war. Die Führung nach dem dritten Viertel war auf 42:27 ausgebaut. Der Einbruch kam dann in den letzten 10 Minuten. Vier Spielerinnen hatten fast durchgespielt und die Ermüdung war deutlich zu erkennen. Mit 20:12 ging dieser Abschnitt an Berlin, das Endergebnis von 54:47 sicherte uns aber den dritten Platz. Wir sind tatsächlich die drittbeste Mannschaft in Deutschland geworden.
Auf unserem Weg nach Berlin mussten wir viele namhafte und große Mannschaften besiegen. Das Allerschönste an dieser Teilnahme war, dass uns die meisten aus der Ferne unterstützt haben. Man wünschte uns viel Glück, verfolgte unsere Spiele im Livestream und gratulierte uns innerhalb weniger Minuten zum dritten Platz. Ein besonders liebenswerter Glückwunsch kam von der Landestrainerin: „Glückwunsch an die Hobbits aus Bruchsal!“ 😊
Es war wahrscheinlich unsere einzige Deutsche Meisterschaft, aber wir zehren durch die geschlossenen Kontakte und Freundschaften noch sehr lange davon. Wir haben allen gezeigt, dass man „in der Provinz“ auch guten Basketball spielen kann und ich weiß, dass wir uns in so manche Herzen hineingeschlichen haben.
Zum Abschluss ein Zitat von Linus, des Trainers des Deutschen Meisters Rosenheim: „Es ist Wahnsinn was ihr aus dieser Mannschaft rausgeholt habt. Ich bin sicher, dass wir mindestens eine von euch bald wiedersehen werden.“ Ich auch, Linus!
Rosenheim erwischte gegen Alba einen Glanztag und wurde verdient Deutscher Meister! Herzlichen Glückwunsch!
Platz 1: SB DJK Rosenheim
Platz 2: ALBA BERLIN