Mit gemischten Gefühlen starteten wir in die Süddeutsche Meisterschaft am ersten Mai-Wochenende: Einerseits freuten wir uns alle, schließlich waren wir unter den letzten Acht und es kamen München, Ludwigsburg und Rosenheim nach Bruchsal. Andererseits waren wir sehr nervös, wahrscheinlich, weil die Meisten damit gerechnet haben, dass es nun wirklich unser Saisonende ist.
Als Gastgeber eröffneten wir das Turnier gegen das Team aus Rosenheim und die Unsicherheit machte sich schnell bemerkbar: Fehlpässe, verschlafene Defense und zahlreiche Turnover. Mit 6:18 verloren wir das erste Viertel. Aber genau das brauchten einige um aufzuwachen. Wir fingen an uns in das Spiel zurück zu kämpfen. Die Defense wurde immer besser und unterband die Fastbreaks des Gegners erfolgreich. Nach und nach gelangen auch die Punkte, so dass wir alle drei folgenden Viertel knapp gewannen und das Spiel mit einem Unentschieden beendeten. In der Overtime kam das Nervenflattern zurück und die routinierter wirkenden Rosenheimer ließen keine Chance liegen. Wir verloren 67:71.
Solch knappe Niederlagen nagen an der Psyche und manche Tränen fingen an zu fließen. Viele waren enttäuscht und machten sich Vorwürfe. Die mentale Stärke aller war am Samstag gegen Ludwigsburg gefragt, das in Vollbesetzung antrat. Die Mädels der BSG begleiten uns nun schon die ganze Saison und alle Begegnungen waren unfassbar eng. Jedes Spiel hätte auch anders ausgehen können. Dieses Mal zeigten wir aber ein sehr ruhiges, beherrschtes Teamplay und behielten durchweg die Oberhand. Am Anfang war der Vorsprung noch sehr klein, nach der Halbzeit zogen wir aber etwas davon und gewannen mit 63:52.
Gruppenbild aller TOP4 Girls der SDM:
Rosenheim hatte mittlerweile auch das zweite Spiel gewonnen, so dass am Sonntag ein kleines Finale um das Final Four der DM anstand: München oder Bruchsal. Die Halle war gefüllt (auch dank der Konfirmationsgesellschaft zweier Spielerinnen) und die Stimmung war bombastisch. Das schnelle Spiel der Münchner hatte uns schon wieder überrollt. Hinzu kam ihre Treffsicherheit bei Layups und Distanzwürfen einer unfassbar breit aufgestellten bayrischen Mannschaft. Jede Spielerin zog von allen Seiten zum Korb, jede konnte von außerhalb treffen. Es zeichnete sich ein deutliches Ergebnis ab, als es nach dem ersten Viertel 9:17 stand. Aber wenn wir eines können, dann ist es kämpfen. Wir passten uns dem extrem harten Spiel an und verteidigten aggressiver. München traf nicht mehr ganz so gut und wir konnten uns die Rebounds sichern. Manchmal schafften wir sogar Turnovers. Wie gegen Rosenheim gewannen wir die folgenden Perioden und dieses Mal endete das Spiel zu unseren Gunsten mit 57:53. Wir sind unter den letzten Vier und dürfen zur Deutschen Meisterschaft nach Berlin!! Mit uns qualifiziert sind Alba Berlin, Rosenheim und Bass Berlin.
Als Einzelspieler waren wir vielen Gegnern unterlegen, aber unser Kampfgeist und unsere Teamstärke ist etwas ganz Besonderes. Es ist bemerkenswert wie die Rückstände aufgeholt wurden und wie wir uns in die Spiele und in das Turnier zurück gekämpft haben. Und wenn ihr gesehen habt, wie die Mädels sich nach dem Sieg besprungen und umarmt haben, dann wisst ihr genau, welchen besonderen Charakter diese Mannschaft hat und worin unser Geheimnis liegt. Und nu aber ran an de Bulleten! 😉
