3x3-Erfahrungen

Vor genau zwei Jahren nahm ein Bruchsaler Mädchen-Team zum ersten Mal an einem 3x3-Turnier der BBW-Tour in Heidelberg teil.

Seitdem hat die TSG zehn eigene 3x3-Turniere in Bruchsal ausgerichtet, was auch mit ein Grund dafür war, warum sich die Bruchsaler Teams nach Corona wieder so gut gefangen haben. In diesem Kalenderjahr ging man nun wieder, v. a. mit U14- und U15-Teams und auch einmal mit einer U18 auf Reisen. Angefangen im Februar zu einem reinen Mädchenturnier in Berrwiller, einem kleinen Ort in der Nähe von Mühlhausen in Frankreich. Die beiden geplanten Turniere in Heidelberg im Juni und Juli fielen mangels Interesse anderer Vereine leider aus, dafür konnte man aber nach Reutlingen, Stuttgart und Hofheim am Taunus fahren.

Insgesamt bleibt es dabei, dass 3x3 eine tolle Spielform ist in der jede Menge Potenzial steckt – es reichen ja schon drei Spielerinnen, um teilnehmen zu können. Keine kann sich verstecken, alle greifen in das Spielgeschehen ein und sind durch die hohe Geschwindigkeit sehr gefordert. In Stuttgart und Hofheim wurde sogar mit einer 12-Sekunden-Uhr gespielt, was dem Ganzen noch einmal einen Intensitätskick gab. Der Event-Charakter bei den Turnieren ist eigentlich immer toll. In Berrwiller war die Halle voll und die Stimmung gut. Der schnelle französische Spielstil tat sein Übriges dazu und man konnte trotz der sehr weiten Fahrt und relativ kurzen Spielen recht zufrieden nach Hause fahren – u. a. weil die U15-Mädchen mit dem zweiten Platz ziemlich erfolgreich waren. In Reutlingen holten die Bruchsaler Mädchen in einem kompakten Turnier die beiden ersten Plätze. Stuttgart zeichnete sich durch das Umfeld des Kesselfestivals aus, obwohl man hier schon noch einmal überlegen muss, ob Betreuer dafür den vollen Eintritt zahlen sollten. Mit einem zweiten und einem dritten Platz standen die Bruchsaler Mädchen auch hier eher gut da. In der Halle in Hofheim war man bei brütend heißem Wetter im U14-Turnier mit einem sechsten und einem dritten Platz aus zwölf Teams in einem voll besetzten Turnier ebenso erfolgreich. Hier war das Niveau am höchsten und hat auch am meisten Spaß gemacht. Schön war das Wiedersehen mit einigen Mädchen, die von den weiterführenden Meisterschaften und dem Bundesfinale von JtfO noch bekannt waren. Und auch für die Coaches gibt es bei den Turnieren immer wieder das ein oder andere Wiedersehen und einen netten Austausch.

Insgesamt ist 3x3 eine wirklich lohnende Spielform – dennoch, ganz rund ist die ganze Sache noch nicht. Man muss schon ziemlich basketballverrückt sein, um teilweise über 200 km zu einem Turnier zu fahren. Das ließe sich alles leicht rechtfertigen, wenn immer sichergestellt wäre, dass man auch genügend Spiele hätte. Bei vielen Turnieren scheiden die weniger starken Mannschaften früh aus und haben wenige Spiele. Durch die Vielzahl an gleichzeitig angebotenen Wettbewerben in unterschiedlichen Alterskategorien an einem Tag wird der Zeitrahmen unnötig aufgebläht. Für vier Spiele à zehn Minuten Spielzeit zwölf Stunden unterwegs zu sein, macht man mal, aber nicht oft. Wenn 3x3 in die Breite kommen soll, muss sich das ändern! Zumindest bei den Bruchsaler Turnieren ist das schon der Fall. Hier kann keiner sagen, 3x3 könne man nur mit richtig starken Mannschaften spielen, was bei vielen Coaches noch die landläufige Meinung ist. Selbst, wenn man am Anfang auch mal hoch verliert oder gewinnt, findet man im Verlauf des Turniers doch die passenden Gegner, denn alle Plätze werden immer ausgespielt. Niemand fährt früher nach Hause und jeder kommt auf seine Kosten. In keiner Spielform steckt mehr Potenzial, um zu lernen und das Niveau großflächig zu steigern, als in 3x3. Momentan konzentriert sich Deutschland noch viel zu sehr auf die Besten. Sobald mehr dezentrale Turniere mit einer begrenzten Anzahl an Wettbewerben angeboten werden, werden viele Teams einen Schritt nach vorne machen, wenn sie solche Angebote annehmen. Die Bruchsaler Mädchen haben diesen Schritt schon getan und die TSG wird auch weiterhin Turniere für die Mädchen ausrichten – in kleinerem Rahmen, aber es lohnt sich für alle, daran teilzunehmen.

 

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